(ab 14 Jahren)

Figurentheater Julia Raab

tba


Julia kommt ins Klassenzimmer: Heute ist der große Tag! Lange hat sie alles vorbereitet! Am Abend – Klassentreffen. Nach 35 Jahren. Wahnsinn! Hier – wo alles geschah, in ihrer alten Schule! Julia ist überaus engagiert, dazu hat die Corona-Pandemie nur beigetragen – Feiern? Jetzt erst recht! Schön, dass sie mit offenen Armen empfangen wird, um alles vorzubereiten. Hier steht sie nun und erinnert sich an Lore und Alexander, an Al-Hafi und HaLin und an sich selbst, die Julia mit 15, 16 Jahren. Jung sein – was heißt das? Wie war das? Sehnsüchte und Träume kommen wieder hoch, doch urplötzlich macht sich das Erinnern selbständig – damit hat Julia nicht gerechnet, einiges hat sie nicht (mehr) gewusst.

Feiern – jetzt erst recht? 5 Perspektiven auf das kleine Land, das es nicht mehr gibt: Vom Jung-sein, Träumen, Handeln. Was war anders in der DDR? Welchen Preis kosteten Überzeugungen? Originaldokumente und Zeitzeugen-Interviews, Fundstücke und Fantasie bilden ein Solo mit Objekt- und Figurenspiel, das an Orte reist, die mit ihren eigenen Geschichten stets neu entdeckt werden dürfen – Klassenzimmer.


Jury-Begründung Mit all dem Schrecklichen an kleinen und großen Dramen im Leben zurechtkommen, gehört zu den Aufgaben aller Heranwachsenden. Da erkennt ein Mädchen, dass die heile Welt der Familie eben keine ist. Da verkehren sich Verantwortung und Sorge, starke Gefühle müssen umgemünzt werden in Überlebenstrategien. Beeindruckend und mit unglaublicher Leichtigkeit angesichts der Schwere des Stoffs spielt Jessica Schultheis mit Emotionen, Text und dem Publikum – eine wichtige Inszenierung, die keine rosa Wolken und kein Schönreden braucht, um direkt und Mut machend ins Herz zu treffen. 



Spiel & Figurenbau: Julia Raab
Stimme: Julia Raab & Shanghai Drenger
Kostümbild: Anja Schwede
Grafik und Gestaltung: Carsten Bach
Regieassistenz: Inka Albrecht
Konzept, Autorschaft und Regie: Sandra Bringer